
Denk an mich, mein Liebster,
Zweimal am Tag,
Und ich werde an dich denken
Siebenmal pro Stunde.
Schatten vergessener Ahnen ist eine 1911 veröffentlichte Novelle des ukrainischen Schriftstellers Mychajlo Kozjubynskyj. Sie spielt in den Karpaten und erzählt die tragische Liebesgeschichte zwischen den Huzulen Iwan und Maritschka, Kinder zweier verfeindeter Klans, vor dem Hintergrund der traditionellen Lebensweise in den abgelegenen Bergdörfern.
Der Titel bezieht sich auf den mystischen, übernatürlichen Aspekt des Werkes, in dem die Protagonisten mit den Geistern und Traditionen ihrer Vorfahren konfrontiert werden. Kozjubynskyj erschafft eine Welt wilder Gebirgsflüsse, dunkler Fichten und felsiger Gipfel, in der tüchtige und mutige Menschen leben. Die Natur erscheint dabei nicht nur als Kulisse, sondern als lebendiger, majestätischer Beobachter und Schiedsrichter menschlicher Schicksale.
In der Volkskultur der Huzulen spiegelt sich maßgeblich die bergige Landschaft wider. Die isoliert in den Bergen lebenden Menschen können sich den Einflüssen und Launen der Natur nur bedingt entziehen. Sie versuchten daher, sich in die Natur einzufügen und ihre Gesetze zu akzeptieren, anstatt sie zu be-zwingen. Mensch und Natur bilden in Kozjubynskyjs Darstellung eine organische Einheit, wobei die Besonderheiten der Berg-region Denken, Alltagsleben, Bräuche und Fantasien ihrer Bewohner prägen.
Mychajlo Kozjubynskyjs Novelle Schatten vergessener Ahnen gilt als Klassiker der ukrainischen Schulliteratur, der auch mehrfach verfilmt worden ist.
